SG Lessen zum fairsten Team 22/23 im Südkreis gekürt

Lessen – Schallendes Gelächter drang über den Sportplatz des SV Lessen, als Bruno Simoes den Sieger der Fairplay-Wertung für den Südkreis Diepholz kürte. „Dass ich das bei diesem Trainer noch erleben darf…“ Die restlichen Worte gingen im Gejohle eben jener Fußballer unter, die unter dem bisweilen recht emotional coachenden Jörg Ostermann kicken.

Doch das Gewinnerteam der SG Lessen/Wehrbleck/Varrel ist ein Beispiel dafür, dass sich sportlicher Erfolg und vorbildliches Verhalten nicht gegenseitig ausschließen müssen: Ostermanns Team sicherte sich in der abgelaufenen Saison nicht nur die Meisterschaft in der 2. Kreisklasse Süd, sondern mit nur 18 Gelben Karten in ihren 26 Ligaspielen auch den Titel als vorbildlichstes Team im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz. Und Simoes, selbst Schiedsrichter, aber auch Leiter des Privatkundenbereichs der Sparkasse Sulingen, übergab als Vertreter des Sponsors 250 Euro für die Teamkasse.

Jene 18 Strafpunkte – eine pro Verwarnung – geteilt durch 26 Begegnungen ergab einen Quotienten von 0,69, berichtete der Fußballkreis-Vorsitzende Andreas Henze, wie Simoes ebenfalls als Unparteiischer aktiv. „Und wenn man bedenkt, wie viele Pflichtverwarnungen wir aussprechen müssen, ist das schon eine überragende Leistung“, lobte Henze.

Zuvor hatte er der SG Staffhorst/SBS Kickers II aus der 3. Kreisklasse Mitte zum Vizetitel in diesem Ranking gratuliert, Simoes übergab dafür 150 Euro. Ausdrücklich lobte Henze das Staffhorster Verhalten auf dem Platz und nannte als Beispiel die erste Partie für einen Nachwuchs-Referee, den der Kreis-Boss als Pate begleitete. „Wenn so ein 16-Jähriger dann keine Gelbe Karte zücken muss, trägt das dazu bei, dass sich junge Leute bei der Ausübung ihres Hobbys wohlfühlen und dabei bleiben.“

Mit sogar nur zwölf Verwarnungen in 22 Liga-Auftritten, allerdings auch einer Gelb-Roten Karte, kam die SG Staffhorst aus, was einen Fairness-Quotienten von 0,9 ergab.

Wie die Lessener hatte auch der TSV Holzhausen-Bahrenborstel II doppelten Grund zum Feiern: erstens die Vizemeisterschaft in der 3. Kreisklasse Süd samt Aufstieg in die 2. Kreisklasse, zweitens den dritten Rang in der Fairness- Wertung mit 20 Verwarnungen in 20 Partien. Die Meisterschaft in jener 3. Kreisklasse sicherte sich übrigens der SV „Friesen“ Lembruch II – und der hätte als weiterer Fairness-Dritter ebenfalls 100 Euro mit nach Hause nehmen können. Weil aber kein Lembrucher zum Termin erschien, geht dem SV dieses Geld ebenso flöten wie die beiden Fußbälle, die der stellvertretende Kreisvorsitzende Peter Miklis vor dem gemütlichen Beisammensein an alle Teams überreichte.


Autor: Cord Krüger