Mörsen gewinnt Herren-Kreispokal / Tolle Austragung beim SV Marhorst

Während der regulären Spielzeit zeigte Oliver Alfken Klasse-Paraden, im Elfmeterschießen zwei Glanztaten. Der Torhüter des Fußball-Kreisligisten SV Mörsen-Scharrendorf war der gefeierte Held beim Kreispokalsieg. 5:3 (1:1/0:0) nach Elfmeterschießen hieß es in Marhorst gegen Bezirksliga-Aufsteiger TSV Bassum.

Nachbericht der Kreiszeitung zum Herren-Endspiel (SV Mörsen-Scharrendorf - TSV Bassum) bei den Krombacher Pokalendspielen 22/23 beim SV Marhorst.

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Marhorst – Alle wollten Oliver Alfken. Ihn herzen, knuddeln, drücken, schütteln. Zumindest die, die es im Fußball-Kreispokalfinale mit dem SV Mörsen-Scharrendorf hielten. Der Torwart versuchte auch gar nicht erst, vor seinen Mitspielern zu flüchten, die nach seiner letzten Glanztat dieses Samstagabends auf ihn zurannten. Und das Bad im Mörsener Fanblock auf dem Platz des SV Marhorst genoss er ebenfalls: „O-Oli-ver Alfken“, schallte es von dort, nachdem er in diesem Elfmeterschießen den Versuch von Jens Nubbemeyer abgewehrt hatte. Alfkens zweite Parade in jenem Krimi vom Punkt, denn zuvor war TSV-Kapitän Mathis Hoffmann mit einem ebenfalls gut platzierten Schuss an ihm gescheitert. Somit stand das 5:3 (1:1/0:0) nach einem Elfmeterschießen fest, das Alfken erst ermöglicht hatte.

Andreas Siegmann über Alfken: „Olli ist der Mann des Spiels“

„Olli ist der Mann des Spiels“, sprach Mörsens Vorsitzender Andreas Siegmann das aus, was die meisten der gut 600 Zuschauer schon nach 90 Minuten gedacht haben dürften. Bassums Trainer Martin Werner erkannte Alfkens Taten ebenfalls neidlos an – und nannte nur zwei Szenen als Beispiel: Die Rettungstat gegen Tjark Weber (6.) und den „guten Flug“ bei einem Gewaltschuss von Mika Bade. „Wir hätten gern das Ding gezogen, haben aber unsere Chancen nicht genutzt. Wenn wir da früh das 1:0 machen, gibt uns das eine ganz andere Sicherheit.“

Alfken spricht von Unterstützung wie im Traum

Die bekam stattdessen Alfken: „Das hat mir Selbstvertrauen fürs ganze Spiel verliehen“, verriet der 21-Jährige: „Hinzu kam, dass gefühlt 80 Prozent der Zuschauer hier für uns geschrien haben. Von so einem Spiel vor so einer Kulisse träumt man vielleicht mal nachts – aber jetzt ist es einfach nur geil.“

Siegmann genoss eher im Stillen, war aber stolz auf die Kollektivleistung des Teams von Trainer Friedhelm Famulla: „Das Chancenplus lag zwar bei Bassum, aber die Mannschaft hat alles reingehauen. Schon das Training vorher lief ganz anders als sonst, daraus haben die Jungs Energie gezogen.“

Gut gestaffelte Mörsener nicht zu durchdringen

Tatsächlich ließ der Kreisliga-Achte gegen den favorisierten Vizemeister vor der Pause wenig zu. Nach Webers frühem Hochkaräter bolzte Niels Heuermann eine scharfe Hereingabe des am Samstag unermüdlichen TSV-Linksverteidigers Patrik Remmert weg (27.), und Weber setzte einen Schuss aus der zweiten Reihe zu hoch an (34.). Ansonsten kompensierten die gut gestaffelten Mörsener mit Einsatz und Kopfballstärke Bassums spielerische Überlegenheit. Kurz vor der Pause scheiterte Mika Bade nach feinem öffnenden Pass von Aljoscha Klatte an Alfken, sodass es torlos in die Kabinen ging.

Stövers scharfe Hereingabe rutscht über Umweg ins Bassumer Tor

Acht Minuten nach Wiederanpfiff raufte sich Weber die blonden Haare, als er ans Außennetz des leeren Tores schob. Alfken war bereits an der Strafraumgrenze geschlagen, Mika Bade stand einschussbereit. Auf der anderen Seite reagierte Bassums Torhüter Leonard Schäfer klasse gegen Andre Nienaber und beim Nachschuss von Heuermann (55.). Aber das Famulla-Team ließ nicht locker und belohnte sich: Moritz Stöver dribbelte sich durch den Strafraum, passte scharf von links – und Tom Hoffmann bugsierte die Kugel ins eigene Tor (77.). Der Pechvogel sollte sich nicht zu sehr grämen, denn die Hereingabe hätten seine Kollegen unterbinden müssen. „Aber irgendwie kann immer einer durchrutschen“, nahm es Trainer Werner gefasst auf.

Bassums Aljoscha Klatte erzwingt die Verlängerung

Doch jetzt war Feuer drin! Philipp Stünkel prüfte Alfken aus der Distanz (84.), Stöver zielte haarscharf drüber (84.) – und in der Nachspielzeit jubelte Werners Crew: Aljoscha Klatte bekam von rechts den Ball und bugsierte ihn im Fallen mit dem Rücken zum Ball in die Maschen (90.+3).


Autor: Cord Krüger