Max Twietmeyer zum „Fußballhelden“ ausgezeichnet

Schwaförden – Max Twietmeyer war sauer. Kurz bevor der 17-Jährige an diesem Abend zum Fußballtraining starten wollte, „hat meine Mutter gesagt, dass ich heute zu Hause bleiben soll – wegen eines Familientreffens“. Da hatte die Mama zwar ein bisschen geflunkert, aber der wahre Grund musste ja bis zum Ende geheim bleiben.

Denn kurz darauf erschienen bei Twietmeyers der Fußballkreis-Vorsitzende Andreas Henze und der Kreis-Ehrenamtsbeauftragte Heino Dahlskamp, um dem engagierten Nachwuchscoach, Schiedsrichter und „Öffentlichkeitsarbeiter“ des TSV Schwaförden zu gratulieren. Sie zeichneten ihn zum Kreissieger der DFB-Aktion „Fußballhelden“ aus, die für den jungen Mann im kommenden Herbst mit einer knapp einwöchigen Fußball-Bildungsreise nach Barcelona verbunden ist.

„Zuerst war ich total verplant“, gestand der Gymnasiast später, „aber ich freue mich sehr. Von der heimlichen Nominierung und der Vorbereitung auf den Abend habe ich nichts mitbekommen.“
Böse ist er seinen Eltern wegen dieser „verdeckten Aktion“ aber nicht. „Wir sind schon ein gutes Team“, sagt Twietmeyer – und bezieht das auch auf die gemeinsamen Aktivitäten im Verein.

Sein Vater Matthias, zugleich Fußball-Spartenleiter, war nämlich nicht nur sein erster Trainer in der G-Jugend, sondern auch sein „Lehrherr“ zum Start in die Übungsleiter-Tätigkeit: „In der Saison 2021/22 habe ich als Co-Trainer der D-Jugend angefangen, die mein Vater trainiert hat.“ Und seit der darauf folgenden Serie entwickelt er als „Chefcoach“ zusammen mit seinem Kumpel Luis Hillmann die Jungs als C-Jugendliche weiter. „Ich bin schon eher der strengere Trainer“, gesteht der Geehrte: „Das muss auch so sein, weil der Altersunterschied zwischen uns ja nicht so groß ist.“

Der Zwölftklässler legt viel Wert „auf taktische Sachen“ und feilt mit dem Team ausgiebig an der Dreier-Abwehrkette. „Wenn man die richtigen Leute hat und das Zentrum dicht ist, kann man damit im Jugendfußball einiges erreichen.“

Was er sich während der wöchentlich zwei Übungseinheiten einfallen lässt, scheint anzukommen: Die Trainingsbeteiligung der C-Junioren von der JSG Hanse liegt meistens bei etwa 20 Kickern. Allerdings wissen sie auch, dass sie bei Twietmeyer mehr als nur Fußball geboten bekommen: Der 17-Jährige hält sie mit geselligen Teamabenden bei Pizza und Länderspiel-Gucken, mit Ausflügen in den Heidepark, ins Oldenburger Olantis-Huntebad oder zum Zweitliga-Spiel von Hannover 96 bei Laune. Derartige Touren erfordern schon einiges an Organisationstalent, denn die Kinder und ihr Trainer-Duo steuern ihre Ziele mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. „Wir kaufen Niedersachsentickets, bei Hannover 96 habe ich dann irgendwann erfahren, dass man Vereinstickets bekommen kann – so ist das entstanden“, berichtet der junge Reiseleiter. Wichtig ist ihm aber, „den Eltern meiner Spieler einen Riesendank auszusprechen, dass sie sie uns immer anvertrauen – und dass es bei Auswärtsspielen nie Probleme gibt, um genügend Fahrer zu finden“. Anscheinend sehen die Väter und Mütter aber, wieviel Twietmeyer fürs Team und den Verein investiert.

Zum Beispiel steht der Zwölftklässler auch als Schiedsrichter auf dem Platz – vorwiegend sonntags, denn samstags bleibt dafür wegen der Partien seiner C-Junioren oder als A-Jugend-Spieler der JSG Sulingen kaum Zeit.

Und wenn der Schwafördener mal nicht an der Seitenlinie seine Jungs coacht oder für die Sulinger im zentralen Mittelfeld agiert, sitzt er öfter vor dem Computer, um den von ihm ins Leben gerufenen Instagram-Auftritt aktuell zu halten. „Jetzt habe ich mir aber einen Spieler aus der ersten Herren geholt, der darüber das Neueste postet.“

So oder so kommt „wöchentlich da schon einiges an Stunden zusammen“, weiß der Abiturient. Und weil Zeit ein rares Gut für ihn ist, liebäugelt er nach seiner Sulinger A-Jugend-Zeit auch eher mit einer Rückkehr zu den Herren des TSV Schwaförden: „Das ist ja mein Heimatverein. Hier komme ich her, und hier bin ich groß geworden.

Bild: Freude mit dem „Fußballhelden“: Max Twietmeyer (M.) erhielt die Glückwünsche von Dr. Thomas Lund als Vorsitzendem des TSV Schwaförden, Vater und Spartenleiter Matthias Twietmeyer (v.l.), dem Kreisehrenamtsbeauftragten Heino Dahlskamp und dem Fußballkreis-Vorsitzenden Andreas Henze (v.r.). Kommenden Herbst reist der 17-Jährige nach Barcelona.


Autor: Cord Krüger