Auf der Schiri-JHV: Auszeichnungen & Ehrungen der Schiedsrichter

Peter Schmitz zum Abschied besonders überrascht

Referee zum „Schiedsrichter des Jahres 2022“ gekürt / Viele weitere Auszeichnungen

Sulingen – Peter Schmitz hatte schwer zu schleppen – an drei Präsenten zum Ende einer Ära mit 3 000 Fußballspielen. So viele pfiff der Schiedsrichter in den vergangenen Jahrzehnten allein im Kreis Diepholz. „Jedenfalls habe ich das mal so hochgerechnet“, verriet Kreisschiedsrichterobmann Nico Harzmeier während der Jahreshauptversammlung der Schiris aus „seinem Gebiet“. Verbrieft sind die 1400 Partien der letzten 20 Jahre – eine Zahl, die fast unter dem Raunen der gut 100 Referees im Saal des Nordsulinger Restaurants Dahlskamp unterging.

Nun erhielt Schmitz ein Geschenk zu seinem Abschied, eine Urkunde für 50-jährige Dienste als Unparteiischer – und zu seiner Überraschung die Ehrung zum „Schiedsrichter des Jahres 2022“. Kopfschüttelnd schritt der Mann von der SG Diepholz nach vorn – natürlich nicht ohne einen flotten Spruch, wie ihn fast alle Kicker im Kreis kennen.

Ebenfalls für 50 Jahre an der Pfeife würdigten Harzmeier und der Fußballkreisvorsitzende Andreas Henze Karl-Heinz Nörenberg vom TuS Sulingen.

Weil solch ein langer Zeitraum in der „schwarzen Zunft“ ziemlich selten ist, hält die Ehrungsordnung des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) dafür nichts Spezielles parat. Für 25 Jahre allerdings schon – in Form der silbernen NFV-Verdienstnadel, die Andreas Hartjen bekam. Die erste Verdienstnadel für 15 Jahre, die acht seiner Kollegen an diesem Abend erhielten (siehe Info-Kasten), hat er bereits.

Als richtige Entscheidung des Kreisschiedsrichterausschusses erwies sich, diese Versammlung nicht mehr direkt nach der allsommerlichen Leistungsprüfung, sondern im Winter abzuhalten. Denn wenn sonst viele Aktive wegen ihrer Ansetzungen zu Test- oder Pflichtspielen vorzeitig wieder losdüsen mussten, war der Saal diesmal rappelvoll. Ein passender Rahmen also, Sylvia Heitmüller von der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst zur Kreissiegerin der DFB-Aktion „Danke, Schiri“ zu küren.

Wegen der Verlegung um ein halbes Jahr stand aber noch die Krönung von Schmitz zum Schiedsrichter des Jahres 2022 und die Ernennung von Nico Tegt zum Jungschiedsrichter aus diesem Zeitraum an. „Er ist ein großes Talent“, sagte Till Schierbaum aus dem Schiri-Ausschuss über Tegt: Der Jugendliche vom SV Barver habe 2021 als erst 13-Jähriger die Prüfung abgelegt, seitdem aber dermaßen überzeugt, dass er im Frühjahr mit dann 15 sein erstes Herren-Spiel leiten werde. 

Schierbaums Ausschuss-Kollege Tim Otto verdeutlichte in seiner Laudatio für Colin Hackmann, warum der B-Jugendliche des JFV Weyhe-Stuhr den Titel „Jungschiedsrichter des Jahres 2023“ verdient habe – nicht nur wegen der bloßen Zahlen seiner Einsätze, sondern auch wegen seiner Begeisterung für dieses Hobby: „Da setzt er sich von Barrien in den Zug nach Diepholz, um von dort mit dem Lembrucher Schiri als sein Assistent zum Spiel nach Hannover zu fahren. Denselben Weg wieder zurück ergibt das acht Stunden Aufwand für 23 Euro Spesen!“

Zum Abschluss des langen Ehrungspensums freute sich Leo Heckmann über die Wahl zum Schiedsrichter des Jahres 2023. 40 Spiele pro Saison pfeift der Mann vom TSV Asendorf – bis hinauf zur Oberliga. „Und ich bin froh, dass ich dich dort als Assistent begleiten darf“, unterstrich Harzmeier. 

Weitere Ehrungen
Präsente für mehr als 70 Saisonspiele: Kay Sbresny, Marcel Thalmann, Olaf Beuermann, Nico Uhde, Ralf Betcher, Jan Löffelbein, Till Schierbaum
Verabschiedungen: Carsten Drafz, Jan-Eike Ehlers, Wilfried Heitmann, Carsten Hollmann, Peter Schmitz, John Slengard
NFV-Verdienstnadel für mindestens 15-jährige Schiedsrichtertätigkeit: Jannik Pieper, Björn Plate, Carsten Hollmann, Sönke Windler, Nico Harzmeier, Svenja Exner, Andre Marischen, Kurt Wilhelm

Bildtext: Ausgezeichnet: Sylvia Heitmüller (vorn links) freute sich über die Ehrung im Rahmen der DFB-Aktion „Danke, Schiri“. Peter Schmitz (vorn, Mitte) und Leo Heckmann (neben ihm) wurden zu den Schiedsrichtern der Jahre 2022 und 2023 gekürt, Colin Hackmann und Nico Tegt (hinter ihnen) zu Jungschiedsrichtern des Jahres.


Autor: Cord Krüger