„Unser Verein lebt von Menschen wie Tobi“

Jugendleiter, Spartenchef, Trainer, Modernisierer: Tobias Hüttich, Kreissieger der DFB-Aktion "Ehrenamt"

Asendorf – Bis zuletzt konnte Kai Buchholz alles geheim halten. Der Vorsitzende des TSV Asendorf hatte Tobias Hüttich unter dem Vorwand ins Vereinsheim gebeten, mit ihm über das Thema Energie sprechen wollten. In Zeiten rasant gestiegener Strom- und Gaspreise durchaus möglich. „Aber es geht heute Abend um deine Energie, die du für uns aufwendest“, sagte er beim Ortstermin mit überraschenden Besuchern zum überaus vielseitig engagierten Fußball-Spartenleiter, der zudem noch als Jugendleiter, Nachwuchstrainer, Betreuer und Ansprechpartner bei Heimspielen aktiv ist.

Wegen dieser unermüdlichen unentgeltlichen Tätigkeiten und der Art, wie er sie ausführt, hatte Buchholz den 40-Jährigen als Preisträger für die DFB-Aktion „Ehrenamt“ vorgeschlagen – und auf Kreisebene fiel die Wahl auf ihn, wie Fußballkreis-Vorsitzender Andreas Henze ihm verdeutlichte: „Es war bei uns im Vorstand eine demokratische Wahl“, erklärte er unter dem zustimmenden Nicken des Kreisehrenamtsbeauftragten Heino Dahlskamp.

Beide überreichten ihm neben der von DFB-Präsident Bernd Neuendorf unterzeichneten Urkunde die limitierte DFB-Armbanduhr und wiesen schon jetzt auf das anstehende Dankeschön-Wochenende für ihn und eine Begleitperson im Sporthotel des Niedersächsischen Fußballverbands in Barsinghausen hin.

Der hünenhafte Hüttich reagierte ziemlich kleinlaut: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, gestand der mittlerweile längst in Asendorf verwurzelte Thüringer: „Ich bin echt gerührt.“ Den „Schuldigen“ für seinen Werdegang im TSV hatte der Geehrte schnell ausgemacht: „Als ich damals unseren Lütten als Vierjährigen hier beim Fußball angemeldet habe, kam Kai gleich auf mich zu“, erinnerte er sich mit Blick hinüber zu Buchholz. „Er sagte, dass sie hier noch Betreuer bräuchten, und ich wollte mal wieder aus dem Quark kommen.“

Also spielte Hüttich fortan nicht nur selbst in der Altherren- und Zweitvertretung, sondern brachte sich auch als Betreuer und ab 2016 als Co-Trainer der F-Jugend ein. Dieses Team begleitete der Konstruktionsmechaniker als Trainer der E-Junioren von 2017 bis 2019 und bis 2021 als Coach der C-Jugend, seit dieser Saison kämpft er mit ihnen in der B-JuniorenBezirksliga. Parallel dazu übernahm er 2018 das Amt des Jugendleiters, das er noch immer ausfüllt – obwohl er seit 2019 auch die Position des Spartenleiters bekleidet.

Als dann Corona kam und den Spielbetrieb lahmlegte, entwickelte Hüttich OnlineTrainingspläne, half bei der Modernisierung des Vereinsheims, dem Bau der Tribüne und der Installation der Anzeigetafel. „Fünf bis sechs Tage in der Woche trifft man ihn hier – und an Spieltagen wie sonntags schließt er morgens um acht alles auf und abends alles ab“, verriet Buchholz. Hüttich wiederum stellte klar, dass „so eine Tribüne ja nicht nur gebaut, sondern auch gepflegt und unterhalten werden muss“.

Henze zeigte sich beeindruckt vom Umfang des schriftlichen Vorschlags: „Schön, wenn ein Verein solche Zeilen über eines seiner Mitglieder schreibt“, fand der Bassumer. Für Buchholz war das selbstverständlich: „Unser Verein lebt von Menschen wie Tobias.“

Der wiederum gab die Blumen postwendend zurück: „Alle hier genannten Punkte wie das Vereinsheim, die Anzeigetafel und die Tribüne hat unser Vorsitzender ins Leben gerufen – und wegen ihm sind wir mit voller Begeisterung dabei.“ Für Dahlskamp war diese Aussage der beste Beleg dafür, dass „gute Vereine diejenigen sind, die einen guten Vorstand haben“.

Quelle: Kreiszeitung


Autor: Cord Krüger