Leo Heckmann pfeift bald in der Oberliga

Auch weitere Unparteiische steigen auf / Beuermann und Löffelbein Schiedsrichter des Jahres

Sulingen – Tausende Spiele haben die 249 Fußballschiedsrichter im Kreis Diepholz in der nun beendeten Saison gepfiffen. Damit nicht genug: Viele von ihnen fuhren als Beobachter jüngerer Referees teils in die untersten Klassen oder begleiteten den Nachwuchs als Paten zu ihren Partien. Insgesamt kamen sie so auf mehr als 5000 Einsätze. „Von diesem Paten-System habe ich anfangs gar nichts gehalten“, gestand Kreisschiedsrichter-Obmann Jan-Eike Ehlers beim „Tag des Schiedsrichters“, der Vollversammlung seiner Zunft. Doch dieses System der Talentförderung zahlte sich aus, wie die Zuhörer am Samstag im Nordsulinger Restaurant Dahlskamp erfuhren. So darf Leo Heckmann vom TSV Asendorf künftig Begegnungen in der Oberliga leiten und als Assistent in der Regionalliga mitentscheiden.

Zudem steigen Tim Otto (TSV Weyhe-Lahausen), Till Schierbaum (SV „Friesen“ Lembruch) und Kevin-Noah Traemann (TuS Sudweyhe) in die Landesliga auf, Nico Uhde klettert aus der Kreis- in die Bezirksliga. Traemann wurde zudem in den Talentkader des Niedersächsischen Fußballverbands aufgenommen und darf sich somit auf Ansetzungen als Assistent in den Junioren-Bundesligen freuen. „Diese erfolgreiche Saison ist auch ein Verdienst von allen Diepholzer Schiedsrichtern, denn nur mit einer guten Basis kann es eine gute Spitze geben“, dankte Ehlers allen seinen Kollegen.

Mit seinem Sprung in die Fünftklassigkeit „habe ich in diesem Jahr gar nicht gerechnet“, gestand Traemann, „denn eigentlich war dafür nur einer aus dem Bezirk Hannover vorgesehen.“

Aus jenem Bezirk überbrachte Ansetzer Bernd Brüggemann vom TuS St. Hülfe-Heede die besten Grüße und dankte für die gute Zusammenarbeit in der coronabedingt „nicht einfachen, sondern teils stressigen Saison“, ehe Lehrwart Nico Harzmeier gute Nachrichten für die Anwesenden hatte: Während der vorherigen Lauf-Disziplinen im Stadion des TuS Sulingen „habt ihr alle euer Soll erfüllt“, und nach Durchsicht der ersten Regeltests meinte er: „Es sieht gut aus.“

Sicher ist dies auch ein Resultat der vielen Lehrabende, die er und seine Lehrstabs-Kollegen ausgearbeitet und wegen der Pandemie teils parallel online angeboten hatten.

Ehlers zeigte sich erleichtert, dass diese Saison nach zwei vorherigen Abbrüchen nun sportlich ihr Ende fand, aber normal habe es sich mit Blick auf Corona nicht angefühlt. „Schwer im Magen liegt mir das Verhalten von Mannschaften, Offiziellen und Zuschauern“, verdeutlichte der Schiri-Boss. Dies sei zwar nicht immer gegen die Unparteiischen gerichtet, doch prügelnde Spieler oder mit Rauchbomben zündelnde Fans „zwingen uns zum Schreiben von Sonderberichten – dabei wollen wir doch einfach nur pfeifen“.

Einer, der dies mehr als 22 Jahre auf Bezirksebene getan hat, tritt nun kürzer und pfeift künftig „nur“ noch auf Kreisebene. Dafür bekam Christian Hoyer (SV Dreye) vom Bezirksausschuss-Mitglied Brüggemann einen DankeschönPokal und jede Menge Beifall.

Weiter ging die Bescherung mit Aufwärmshirts für die „Vielpfeifer“: Danny Barenscheer, Ralf Betcher, José-Angel Fernandez-Alvarez, Justin MacDonald, Reinhard Meyer, Kay Sbresny, Marcel Thalmann, Kevin-Noah Traemann und Nico Uhde leiteten die meisten Spiele. „Ihr seid die Geheimwaffen unserer Ansetzer und springt auch immer kurzfristig ein“, lobte Ehlers.

Auf fast 100 Einsätze als Schiedsrichter, Assistent, Beobachter und Pate kam in dieser Serie Olaf Beuermann (SV Mörsen-Scharrendorf). Wegen seiner Zuverlässigkeit kürte ihn der Obmann zum „Schiedsrichter des Jahres“. Jan Löffelbein vom TuS Kirchdorf freute sich über die Trophäe für den „Jungschiedsrichter des Jahres“.

Quelle: Kreiszeitung


Autor: Cord Krüger